Vom Steinbachtal ins Lassingtal

Martina und ich durften bei einer der neuen Exkursionen im Wildnisgebiet Dürrenstein dabei sein. Ein Bericht über einen früheren Besuch im Wildnisgebiet mit Werner Gamerith kannst Du hier nachlesen.

Das Wildnisgebiet Dürrenstein hat jüngst ein Gebiet von 3.500 Hektar in der Steiermark dazu bekommen und erstreckt sich aktuell auf einer Fläche von etwa 7.000 Hektar. In dieses Areal gibt es nun auch neue Exkursionen. Maria von Rochow von der Wildnisgebietsverwaltung hat die Exkursion „Vom Steinbachtal ins Lassingtal“ geleitet. Diese durchaus anspruchsvolle Bergwanderung mit mehreren ausgesetzten Passagen gehört zu den schwierigeren Ausflügen ins Wildnisgebiet.

Urwald und Wildnis

Während der etwa achtstündigen Wanderung erklärte Maria in den Pausen viele Aspekte des Wildnisgebietes Dürrenstein-Lassingtal. So wies sie auf den Unterschied zwischen den Begriffen „Urwald“ und „Wildnis“ hin. Urwald ist als ein noch nie flächig vom Menschen genutztes Areal definiert. Diese Definition erklärt auch, warum aus einem einmal genutzten Gebiet nie wieder ein Urwald entstehen kann. Speziell die Biozönosen im Boden sind ab diesen Zeitpunkt unwiederbringlich zerstört oder verändert. „Wildnis“ hingegen ist ein Gebiet, in dem menschliche Nutzung in jeglicher Form unterbleibt.

Seit heuer bin ich selbst als Guide im Wildnisgebiet unterwegs und konnte Maria bei dieser Exkursion unterstützen – am geilsten Arbeitsplatz der Welt ;). Maria legt ihren Schwerpunkt auf Waldgesellschaften und Forstwirtschaft. Sie beschreibt als Forstwissenschaftlerin sehr kompetent die stattfindende Verwandlung. So kann sie die Besucher auf den langsamen Wandel vom ehemaligen Forstgebiet wieder zu einer Zone funktionierender biologischer Kreisläufe hinweisen.

Besondere Pflanzen

Bei der Exkursion konnte ich neben seltenen Orchideen auch auf besondere Giftpflanzen oder auffällige Besonderheiten von Pflanzen hinweisen. Geflecktes Knabenkraut, Waldhyazinthe oder das große Zweiblatt waren Vertreter der Orchideen. Besonders schöne Exemplare von Tollkirsche, großblütigem Fingerhut oder weißem Germer dienten zum Erklären der Giftpflanzen im Wildnisgebiet. Und anhand von der Blutwurz und der Schwalbenwurz wurde die Bedeutung lateinischer Namen erklärt.

Allgemeine und philosophische Gedanken zu Natur und Wildnis bildeten vor einer Erfrischung an der Lassing den Abschluss der Exkursion.

Entdeckung am Rückweg

Auf dem Weg nach Hause konnten wir am Straßenrand noch einige sehr besondere Pflanzen entdecken: Feuerlilie, Türkenbundlilie und Pyramiden-Hundswurz fanden wir am Straßenrand nahe Opponitz.

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